Das Wandbild

Über das Wandbild …
Das Gebäude wurde 1903 von dem halleschen Architekturbüro Lehmannund Wolff für den Gastwirt Josef Streicher erbaut, der hier ein Hotel einrichtete. Es erhielt die bis heute vorhandene große Inschrift „Zu den drei Königen“, als Erinnerung an den ehemaligen hier gelegenen historischen Gasthof. In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war es ein über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Kabarett, bis es ausschließlich für Wohnzwecke genutzt wurde. Im Zuge der Sanierung des seit langem leer stehenden Hauses restaurierte der Maler Hans-Joachim Triebsch* sein 1988 am Südgiebel geschaffenes monumentales 400 Quadratmeter großes Wandbild, das zu einer touristischen Attraktion Halles geworden ist. Das Bild ist sehr politisch, wie man leicht erkennen kann. So sieht man neben Marx und Händel auch Mickey Maus. Alle Menschen bewegen sich scheinbar in eine Richtung, aber nicht geeint, sondern jeder für sich. Ausgenommen davon ist die Figur auf Stelzen, die Amerika symbolisieren kann. Auf den Hochseiltänzer hoch über der Kundgebung schaut niemand. Symbole des heutigen Konsums wie Coca Cola und Donald Duck überdecken einen Schriftzug mit der Parole der französischen Revolution. Es gibt sicher noch viele Stellen, die genau betrachtet werden wollen. Und sicher kann bei einer geführten Stadtführung das eine oder andere Detail besser erläutert werden.
Hans-Joachim Triebsch
wurde 1955 in Brandenburg/Havel geboren. Studium in der Fachklasse Malerei/Grafik an der „Burg“ in Halle. Beschäftigung mit der Hell-Dunkel Malerei (Caravaggio, Rembrand). Lehrer im künstlerischen Grundstudium an der Burg. Seit 1983 freier Maler.

Die Geschichte unseres Gasthauses.
Wissen Sie eigentlich, was dieses Gasthaus mit einer Pferdeschlächterei zu tun hat? . . .


. . . 1983 – 2009
Das „alte“ Stammhaus der Gasthausbrauerei „Zum Schad“ befand sich bis August 2009 in der Reilstraße 10 in Halle.
Im Jahr 1885.
Erfolgte Hausgründung als Pferdeschlächterei und als Gastwirtschaft der Familie Thurm.


Im Jahr 1922.
Übernahme durch Fa. Tennemann.

Im Jahr 1993.
Erweiterung zur privaten Braustätte mit mehreren Schad-Bieren.

Im Jahr 1996.
Einrichten eines Brauerei-Museums unter der Schirmherrschaft von Außenminister a.D. H.-D. Genscher und dem Senior Helmut Schad.

Im Jahr 2000.
Michail Sergejewitsch Gorbatschow und Hans-Dietrich Genscher waren in unserem Hause zu Gast.

Eine Gasthausbrauerei auf historischem Boden.

Halles Stadtwappen. Seine durchaus glaubhafte, aber umstrittene Symbolik: Salzkristalle und eine Siedepfanne oder Sonne, Mond und Sterne.

Hallore der Salzwirkerschaft zu Halle.
Als am 29. Juli des Jahres 961 König Otto I. dem Kloster St. Moritz zu Magdeburg durch eine Urkunde u.a. den Burgort Giebichenstein mit seiner Salzquelle übereignete, war das Gelände östlich der Saale bei Halle schon seit Jahrhunderten besiedelt und die reichen Salzquellen wurden vom 17. Jh. vor unserer Zeit und später noch einmal im 13. Jh. vor unserer Zeit zur Salzgewinnung betrieben.
Schon 806, als König Karl mit seinem fränkischen Heer in den Raum zwischen Elbe und Saale eindrang, wird von den Geschichtsschreibern der Name des Ortes „Halla“ genannt.
Im 10 Jh. verlor diese Siedlung durch die Ungarn-Einfälle jedoch an Bedeutung. In dieser Zeit ließ König Heinrich I.
den Giebichenstein ausbauen und gliederte ihn in sein Grenzburgsystem längs der Saale ein. Die Reichsburg
erlangte dadurch eine Vorrangstellung im Siedlungsbereich der Saale und reihte die Siedlung „Halle“ (Halle = abgeleitet von Hall oder Halla, gleichbedeutend mit Salz, Salzquelle oder Salzwerk) in ihren Gemeindebereich ein. Dadurch verschwand der Ortsname Halle, und es erscheint in den Geschichtsquellen an dessen Stelle „Giebichenstein“.
Die Mark Giebichenstein und das eigentliche Halle waren somit als Ganzes zu betrachten, und deshalb sollte auch das Datum der Übereignungsurkunde von König Otto I. von 961 heute als Gründungsdatum von Halle angesehen werden (lt. Chronik 1961 – 1000-Jahr-Feier).
Im 11 Jh. verlagerte sich die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Ort bei der Saline, Halle, der aufzublühen
begann. Halle entwickelte sich zur Stadtgemeinde, seine Solequellen und deren Ergiebigkeit begünstigten das Entstehen mittelalterlicher Großbetriebe.
Sehr geehrte Gäste, mit dieser gerafften Historie der Salzstadt wollen wir einige interessante Dinge über Halle vermitteln.
Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Hause.
Hallische Geschichte(n)


Als einst Kaiser Otto in Halle erwartet wurde und ihm die Bürger vor dem Rannischen Tor, wo er Einzug halten sollte, einen feierlichen Empfang bereiteten, auch Blumen auf den Weg gestreut hatten, unter denen sich, da es im Juni war, viele Rosen befanden, entstand plötzlich in der Aue infolge des vielen Regens großes Wasser. Der Kaiser konnte daher nicht von Merseburg den geraden Weg über Beesen nehmen, sondern musste den Umweg westlich über die Dörfer nehmen und über die Hohe Brücke zum Schiefertor in die Stadt hineinreiten. Die Einwohner liefen nun zu diesem Tor und mussten infolge der kurzen Zeit ihre Blumen am Rannischen Tor zurücklassen. Als nun bald darauf der Müller von Böllberg seinen beladenen Esel zum Rannischen Tore hineintrieb, gingen diese statt des Kaisers über die Blumen. Das machte den Hallensern soviel Spaß, dass es in dem Wahrzeichen verewigt wurde. (aus: Siegmar Schultze-Gallera, Die Sagen der Stadt Halle und des Saalkreises, Halle 1922.)

Es steht eine Burg über‘m Tale
Es steht eine Burg über‘m Tale
Es steht eine Burg über‘m Tale
und schaut in den Strom hinein.
das ist die fröhliche Saale, das ist der Giebichenstein.
Dort hab‘ ich so oft gestanden,
es blühten Täler und Höh‘n.
seit dem sah ich in allen Landen
nimmer die Welt so schön.
Freiherr Joseph von Eichendorff
Oh sag, wie hat in Halle man
den salz‘gen Quell entdeckt?
Es hat vor Zeiten sich ein Schwein darin versteckt.
Es kam heraus und war mit Salz kandiert,
dass hat die Leute auf die Spur geführt.
Aus Dankbarkeit legt man das Schwein
heute in Salz und pökelt‘s ein.
Volksweisheit
An der Saale, hellem Strande
An der Saale, hellem Strande
stehen Burgen stolz und kühn;
ihre Dächer sind zerfallen,
und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen drüber hin.
Zwar die Ritter sind verschwunden,
nimmer klingen Speer und Schild:
Doch dem Wandersmann erscheinen
in den altbemoosten Steinen
oft Gestalten zart und mild.
Droben winken holde Augen,
freundlich lacht manch roter Mund:
Wandrer schaut wohl in die Ferne,
schaut in holder Augen Sterne,
Herz ist heiter und gesund.
Und der Wandrer zieht von dannen,
denn die Trennungsstunde ruft;
und er singet Abschiedslieder,
Lebewohl tönt ihm hernieder,
Tücher wehen in der Luft.
Text: Franz Kugler 1826 - Melodie: Franz Ernst Fesca 1822.

„Ludwig der Springer“

„Ludwig der Springer“ Der berühmte Landgraf Ludwig II. von Thüringen hielt sich oft in der Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut auf und verliebte sich hier in des Pfalzgrafen zu Sachsen Friedrichs III. schöne Gemahlin Adelheid, und um sie zu besitzen, erstach er im Jahre 1065 den Pfalzgrafen auf der Jagd mit einem Schweinespieß. Der Bruder des Letzteren, Adelbert, brachte es auch bei Kaiser Heinrich IV. dahin, dass Ludwig in die Acht erklärt wurde.
Derselbe reiste im Jahre 1077 nach Magdeburg. Er ward unterwegs unvermutet aufgegriffen und aufs Schloss Giebichenstein gefangen gesetzt. Hier saß er nun schon zwei Jahre und acht Monate gefangen, ohne einen Richterspruch erlangen zu können, denn der Kaiser war außer Landes und niemand anders konnte den Grafen richten als der Kaiser selbst. So saß er denn täglich kummervoll in seinem Gemache, worinnen ihn sechs Ritter bewachten, und schaute in den Saalgrund hinab,
über welchen sich bekanntlich auf hohen steilen Felsen die Burg Giebichenstein erhebt. Mittlerweile kam ihm aber zu Ohren, der Kaiser wolle ihn ob seiner Tat am Pfalzgrafen hinrichten lassen; es ward ihm also sehr um sein Leben bange und er begann sich für krank auszugeben und bat, dass sein Schreiber zu ihm gelassen werde, er wolle seine Seelgeräte aufrichten und sein Haus bestellen, auch einen Diener forderte er, den er an seine Gemahlin Adelheid entsenden wolle.
Und als ihm dies gestattet wurde, gebot er heimlich dem Diener, an einem gewissen Tage, wenn er das Seelgeräte abzuholen kommt, zu bestimmter Stunde mit seinem weißen Hengste, der Schwan genannt, drunten am Saaleufer zu harren, auch das Ross wie zur Schwemme in den Saalstrom zu reiten. Hierauf stellte er sich ernstlich krank, machte auch sein Testament und ließ sich sein Sterbehemd bereiten und mehrere Mäntel bringen, dieweil ihn friere; in diese hüllte er sich und wankte am Stabe im Zimmer auf und ab, während seine sechs Wächter sich die Zeit mit dem Brettspiel vertrieben. Da es im Steingemach noch sehr kühl war, draußen aber die Sommersonne des Augusts warm schien, so lehnte sich der kranke Graf in das Bogenfenster, das er geöffnet, und wärmte sich.
Da er aber drunten den Diener zu Ross nebst seinem Schwan in die Saale einreiten sah, so war er plötzlich nicht mehr krank, sondern mit einem Satz am Fenster und mit einem zweiten außerhalb des Turmes und mit wenigen Schritten ganz vorn am Felsenvorsprung und von hier sprang er mit den Ausrufe: „Jungfrau Maria, hilf deinem Knechte“ vom Felsen gerade herab in den Strom. Die Mäntel umgaben ihn wie ein Rad, die Kähne ruderten herbei, der Landgraf gewann einen derselben und kam glücklich ans andere Ufer. Hier zog er trockene Kleider an, setzte sich auf seinen Schwan und eilte nach Sangerhausen zu seiner schönen Adelheid. Aber noch war er nicht in Sicherheit, er reiste daher mit Adelheid nach Rom und ließ sich vom Papst absolvieren. Von dem Sprunge bekam er den Beinamen: der Springer oder Salicus.